Völlig überraschend erhielten wir von unserem langjährigen Partner La Petite Ferme in Franschhoek anlässlich unseres 10-jährigen Partner Jubiläums eine Einladung zur Übernachtung in einer ihrer Vineyard Suites. Ohnehin überarbeitet nahmen wir die Einladung dankend an und nutzten die Gelegenheit für einen Tag und eine Nacht Auszeit, ohne zu wissen was uns erwartet.
Luxus Übernachtung im Weinberg
Wir wussten, dass La Petite Ferme nach der Übernahme durch den neuen Eigentümer grundsaniert und neu gedacht wurde, dass die kleine Farm aber zu einer der luxuriösesten Unterkünfte in den Winelands weiterentwickelt wurde, war uns entgangen. Macht aber nichts, denn schließlich sind wir Weinhändler und nicht Reiseagenten oder Hotel Tester.
Entsprechend erstaunt waren wir als uns Monika am Gate einließ und noch ehe wir den Kofferraum auf hatten ein Page da stand um unseren Mini Koffer zum Empfang zu tragen. Widerrede war völlig zwecklos. Der ist heute dort, wo früher der kleine Weinkeller war, und dort erwartete uns Johann, der Hotelmanager, der dann schon das dritte ehrlich freundlich lächelnde Willkommensgesicht war das wir sahen. Obendrein war alles so hübsch hier und auf Hochglanz poliert. Für einen Augenblick überlegten wir ob wir passend angezogen waren, verwarfen den Gedanken dann aber vollkommen zurecht gleich wieder, schließlich waren wir in Südafrika und hier darf jeder auch am noch so edelsten Platz in seinen Lieblingsklamotten glücklich sein.
Nachdem wir den Willkommensdrink ausgeschlagen hatten (schließlich hatten wir gleich noch einen Termin mit Wikus dem Winemaker) brachte uns Johann auf unser Zimmer und dort blieb uns dann endgültig die Spucke weg. Privates kleines Cottage, eigene kleine Terrasse, eigenes Plantschpool, Top Ausstattung mit Marmorbad incl. freistehender Badewanne und von überall, auch aus dem Bett, der freie Blick über den Weinberg vor der Terrasse und das weite Tal incl. gegenüberliegender Bergkette. Das übertraf alle anderen Unterkünfte, die wir in den letzten 20 Jahren am Kap erlebt hatten und erinnerte uns an unsere jungen Jahre als wir ein paar Tage im Oriental in Bangkok genießen durften.
Alles was danach kam war nun nur noch Bonus. So unser Treffen und unser Gespräch mit Wikus, so der Sonnenuntergang mit Sundowner im Garten und so auch das wirklich ausgesucht leckere Abendessen im ebenfalls grundsanierten und kapazitätstechnisch deutlich verkleinerten Restaurant. Der Weg war auch hier offensichtlich einer von Masse zu deutlich mehr Klasse gewesen. Vom Frühstück am nächsten Tag wollen wir hier gar nicht berichten.
Was am Ende bei uns hängen blieb war der superfreundliche und extrem persönliche Service von Seiten jedes einzelnen Mitarbeiters bis hin zu Rian dem General Manager. Eine Nacht in einer Luxuskapsel mit spektakulärem Blick aus jedem Winkel, ein Glas Sauvignon Blanc im Pool im Weinberg und der erklärte Wille mit diesem Partner gerne auch die nächsten 10 Jahre partnerschaftlich verbunden zu bleiben.
Davon abgesehen ist La Petite Ferme ganz sicher ein hervorragender Tipp für alle die, die sich auch mal das ganz Besondere gönnen möchten.
Was ist das Besondere an Weinen aus Franschhoek?
Das Einzige, das Sie in dieser Ausführlichkeit vielleicht nicht erleben werden ist das ausführliche Gespräch mit Wikus dem Winemaker und auch vom dem ist etwas bei uns hängen geblieben, nämlich dass wir am Ende Leihen sind und als solche of mit völlig unpassenden Erwartungen an Verkostungen herangehen. So war unsere Erwartung an Weine aus der sommerlichen Hitze Franschhoeks immer eine besonders kräftige, fruchtbetonte und vollmundige. Diese Erwartung brachten wir bisher aber nie in Einklang mit Wikus Weinen. Erst dieses Mal lernten wir, dass die Böden in Franschhoek sich für diese Art Wein gar nicht gut eignen. Die nämlich sind eher karg und legen eine fiel schlankere elegantere Stilistik nahe, wie sie eben Wikus mit seinen Weinen verfolgt. Dahinter steht der gedankliche Grundansatz eigentlich aller Top Winemaker, dass Weine vielmehr die bestmögliche Repräsentanz Ihrer jeweiligen Heimat sein sollten, als Beleg für das technische Können des Winemakers.