Während draußen wirklich nichts mehr geht (es ist Samstag, 2.12. als wir schreiben) außer der Schneeschaufel sitzen wir eingeschneit in unserem Büro und denken sehnsüchtig zurück an eine wunderschöne Wanderung, die wir grade am Montag vor einer Woche noch gemacht haben und von der wir Ihnen heute erzählen wollen.
Ein paar Weine hatten wir auf dem Tafelberg mit dabei. Denn was wäre eine Übernachtung auf unserem „heiligen Berg“ ohne angemessene vinophile Begleitung zum überraschend guten Essen. Das hat Stefanie, die Organisatorin und Führerin dieser zwei Tages Wanderung für uns zubereitet. Aber dazu gleich noch mehr. Jetzt erstmal zurück auf Anfang.
Aufstieg auf den Tafelberg
Nach mehr als 20 Jahren am Kap und gefühlten 100 Aufstiegen nutzten wir die sich bietende Gelegenheit und schlossen uns mit Freunden einer Gruppe an, die in dieser Vollmondnacht auf dem Tafelberg übernachten würde.
Einfach ist das nicht und will von langer Hand geplant sein, denn mit nur einem einzigen öffentlich buchbaren Cottage auf dem Berg ist das Angebot mehr als dünn. Schließlich wurde der Tafelberg 2018 aus insgesamt 440 eingereichten beeindruckenden Naturphänomene, zu einem der 7 neuen Weltwunder der Natur gewählt und erfreut sich entsprechender Beliebtheit.
Unsere Bergführerin Stefanie trafen wir Montagmittag am Parkplatz des „Kloof Nek“, dem Sattel zwischen dem Tafelberg und dem Lions Head. Angekündigt war, dass alles, was man mitnehmen will, auch selbst hinaufgetragen werden muss. Tatsächlich aber konnten wir Sachen in einen Jeep stellen, in dem Park Ranger die Verpflegung für uns auf den Berg brachten.
Von dort aus liefen wir los, um die vielleicht 600 Höhenmeter hinter uns zu bringen. Weil Stefanie einen Kollegen dabei hatte, konnten wir dabei zwischen einer einfacheren längeren und einer steileren aber kürzeren Variante wählen. Die rund zwei Stunden Aufstieg waren wie immer am Tafelberg ein Fest für alle Sinne. Bei leicht pumpendem Puls wurden die Blicke immer schöner und die Pflanzenpracht immer unermesslicher.
Oben angekommen waren wir überrascht, wie komfortabel das Cottage war (neben zwei Zimmern mit Stockbetten gibt es auch ein paar Doppelzimmer) und wie gut die Betten.
Den Tafelberg mit allen Sinnen genießen
Nachdem wir uns eingerichtet und umgezogen hatten, gingen wir schwimmen im Wasserreservoir, das in diesem Tal aufgestaut ist. Was für eine herrliche Erfrischung und was für ein Privileg hier oben in angenehm kaltem Wasser schwimmen zu dürfen, das von den Wurzeln der umgebenden Fynbos Vegetation Rotbraun gefärbt ist.
Spätestens nachdem wir dann wieder trocken waren, meldete sich unser Magen und es wurde Zeit für einen Snack den Stefanie bereits liebevoll vorbereitet hatte. Für Abendessen aber war es noch zu früh, was fast alle Wandergesellen für eine Stunde Yoga nutzten, denn Yoga Lehrerin ist Stefanie auch.
Danach gab es einen Drink und während des Restes der Truppe unglaubliche Blicke vom Dach der Kapwelt, hinunter auf die Lichter der Stadt und hinauf zum aufgehenden Vollmond genoss, bereite uns Stefanie ein köstliches Mal, dass wir dann mit wunderbaren Kapweinen genossen, wie wohl wenige zuvor.
Essen und Genießen auf dem Dach der Kap Welt, weit und breit keine anderen Menschen, über sich der Vollmond unter sich die funkelnde Lichterpracht Kapstadts, das ist ganz sicher ein Privileg, dass nicht vielen Menschen zuteilwird. Einfach unglaublich schön und jede Mühe wert.
Erschöpft und beseelt von den Eindrücken des Tages fielen wir schließlich ins Bett, um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, ehe es frühmorgens wieder losging. Stefanie hatte offenbar noch deutlich weniger geschlafen und als wir aus unseren Kojen gekrochen kamen hatte sie bereits ein herrliches Frühstück mit frischem Obst und Müsli und was sonst noch allem vorbereitet. Dazu die ein oder andere Tasse Kaffee und wir waren fit für den zweiten Teil des Aufstiegs.
Der zog sich dann nach einer einführenden Stretching Einheit nochmal rund drei Stunden hin. Anders als am ersten Tag ging es dabei nicht nur rauf, sondern auch immer mal wieder runter. Ein bisschen fies wurde es zum Schluss, als man die Bergstation der Gondel schon sehen konnte und viele das Gefühl hatten, wir seien schon oben. Just da geht es noch einmal tief hinunter in das „Echo Valley“, von dessen Talsohle aus wir dann die letzten vielleicht 120 Höhenmeter hinter uns brachten.
Was vom zweiten Tag im Gedächtnis bleibt sind zum einen die spektakulären Blicke und Fotomotive ins Tal und zum anderen die unermessliche Vielfalt der Vegetation auf diesem Berg. Einmal stehen bleiben und sich umsehen genügt auf dieser Route, um selbst als kompletter Laie zu verstehen, wovon die Rede ist, wenn man immer liest, dass die Vielfalt der Flora auf dem Tafelberg größer ist als in ganz Westeuropa zusammen. Wirklich nicht zu fassen und ganz sicher unvergesslich.
Oben angekommen verstreute sich die Gruppe schließlich in alle Winde. Neben der Erinnerung wird aber sicher auch der eine oder der andere gemachte Kontakt bestehen bleiben und ganz sicher war das auch nicht unsere letzte Wanderung mit Stefanie. Im Hinterkopf haben wir etwa eine fünf Tages Wanderung entlang des legendären „Otter Trails“. Stellen Sie sich nur vor, wie lange der Newsletter dann erst wird. Dagegen ist der Tafelberg ein Klacks……
Sollten nun auch Sie Lust bekommen eine Tour mit Stefanie zu machen, so erreichen Sie sie am einfachsten über ihre Website „inmotion-sd.com“