Wissend, dass viele unserer Leser diese kleinen Reiseberichte schätzen, erzählen wir Ihnen heute von unserem letzten Ausflug in Bild, Wein und Wort.
Um dabei nicht wieder zu lang zu werden teilen wir den Bericht dieses Mal in zwei Teile. Teil eins heute, Teil zwei folgt dann nächste Woche.
Und weil unsere Ausflüge immer auch zu Weingütern oder wenigstens in deren Nähe führen wird das heute vinophil gesehen eine Reise durch die cold climate Regionen Bot Rivier, Klein River, Elim und Cape Agulhas.
Ausflug über How Hoek zu Lomond, Black Oyster Catcher und Strandveld
Tag 1
Um unsere drei Tage Miniurlaub auch wirklich arbeitsfrei einzuläuten, machten wir uns mit leeren Mägen zeitig auf den Weg über die N2 Richtung Caledon. Frühstücken wollten wir unterwegs, kamen allerdings nicht weit, denn schon am Sir Lowry’s Pass fing der Magen voller Vorfreude an zu grummeln. Grade mal bis zum Houw Hoek Farmstall hielten wir durch. Der ist wie häufig an den Schnellstraßen eine Mischung aus Geschäft mit landwirtschaftlichen Produkten auf der einen und einer Gastronomie auf der anderen Seite. Nur während in Deutschland in aller Regel sowohl die Geschäfte, als auch die gastronomischen Betriebe nicht nur schlecht, sondern auch noch teuer sind, ist es hier genau andersherum. Beides ist in der Regel gut und günstig dazu. Und so war es auch hier bei Houw Hoek. Weiter wollten wir dann eigentlich über die N2 und Caledon nach Napier zu unseren Weinpartnern in der Gegend. Dann aber fielen uns die Wale ein, von denen wir im November vielleicht noch ein paar Nachzügler sehen könnten.
Hermanus, immer ein Abstecher wert
Also ab nach Hermanus, wo wir weit außerhalb des Ortskerns anhielten um ein paar Schritte entlang des berühmten „Cliff Paths“ zu laufen. Du was sollen wir sagen, wer wagt gewinnt, denn prompt waren sie da, Mutter und Kalb, und das nicht mal so weit draußen. Die Anmut dieser riesigen Tiere berührt uns jedes Mal aufs Neue. Und wenn es auch nur ein paar Minuten waren, dieser Schlenker hatte sich wieder mal gelohnt.
Mit viele Freude im Herzen ging es über Stanford und Gansbaai zu Lomond, aber davon hatten wir Ihnen zuletzt bereits berichtet. Weiter also zu „Black Oystercatcher“ im „Agulhas Wine Triangle“ nahe der Ortschaft Elim, die zur Obverberg Weinregion gehört. Dirk Human schreibt hier seine Familiengeschichte fort, die bereits etliche Generationen zurückreicht. Gastronom, Winzer und Weinmacher ist er dabei in Personalunion. Dabei verfolgt er in allen drei Bereichen einen eher unprätentiösen, sachlichen und handfesten Ansatz. Er produziert nur ein kleines Portfolio von fünf sehr interessanten Weinen, die uns sämtlich Spaß machten und die nun seit geraumer Zeit unser Portfolio zieren. Nach einem netten Schnack und einem kleinen Snack gings dann kurz vor Torschluss um 17:00 noch 10 min. weiter zu Strandveld, wo Weinmacher Conrad Vlok seit nunmehr 19 Jahren die Weine verantwortet. Inzwischen versteht er seine Weinberge wie sonst kaum jemand in der Gegend. So produziert er mit seinem Team herausragendes Lesegut aus dem er anschließend nicht weniger herausragende Weine zu keltern versteht. Mit dem „Pofadderbos Sauvignon Blanc „und dem „Strandveld Syrah“ sind darunter auch zwei Weine, die für uns Jahr ein Jahr aus zum Besten gehören was die Cold Climate Region am Kap zu bieten hat. Leider kommt der 23er Sauvignon Blanc erst in KW2, oder KW3 wieder rein, aber auch der First Sighting Sauvignon Blanc der aktuell im Angebot ist macht viel Freude.
Das auch Conrad vom Typ her und vom Habitus eher Farmer ist als kreativer Kellerkünstler passt perfekt in diese landwirtschaftlich entschleunigte Gegend fernab der Kellertempel rund um Stellenbosch und Franschhoek.
Wir für unseren Teil lieben diese ursprünglicheren Ecken der Winelands, wo auch die Unterkünfte einfacher die Gastronomie weniger zahlreich und unaufgeregter, die Menschen aber wenigstens genauso freundlich sind.
Mit Strandveld war unser Tagesprogramm beendet und nach rund 230 km, etlichen Weinproben und vielen interessanten Gesprächen freuten wir uns nun auf unser Guesthouse in Napier, ein kaltes Bier und ein schönes Abendessen.
Und auch dieser Wunsch wurde uns erfüllt incl. Hauskatze die sich, sehr zu unserer Freude, laut schnurrend auf unserem Bett im „Stoep“ eingerollt hatte. Die Zimmer super reinlich und mit viel Liebe individuell eingerichtet empfehlen wir dieses kleine Guesthouse im gefühlten Nirgendwo gerne weiter. Nach einem unspektakulären Essen im Restaurant nebenan und einer ruhigen Nacht starteten wir am Vormittag in
Ab Napier, über Bredasdorp zu Jean Daneel
Tag 2
Direkt am Ortsausgang von Napier liegt das Lokal von Jean Daneel, einem Winzer und Weinmacher dessen Weine wir schon vor 20 Jahren in Stellenbosch genossen, die wir in Deutschland aber nie gesehen hatten. Neben einem leckeren Frühstück hofften wir jemanden aus der Familie tu treffen, um zu sehen, ob wir die Weine nicht mit in unser Sortiment würden aufnehmen könnten. Nach einem durchaus empfehlenswerten Frühstück trafen wir tatsächlich auch die Eigentümerfamilie, die selbst beim Sonntagsfrühstück saß und wir vereinbarten eine Zusammenarbeit. Allerdings erst im Laufe des ersten Halbjahrs 24 wenn wieder frische Jahrgänge in den Verkauf kommen. Die aktuellen Jahrgänge waren sämtlich bereits verkauft oder reserviert.
Soviel für Sie nur schon Mal vorab, wir melden uns dann wieder wenn die ersten Weine verfügbar sind.
Als wir am späten Vormittag endlich wieder loskamen, lag der geschäftliche Teil des Ausflugs hinter uns und wir freuten uns auf das, was vor uns lag.
Aber von unserem Weg über Bredasdorp, Knysna, Plettenberg und zurück nach Somerset erzählen wir ihnen dann beim nächsten Mal