Aktuell hält die Menschen am Kap das Wetter in Atem. Dass der Winter dieses Jahr einfach nicht enden will, daran hatten sich die meisten gewöhnt. Dass aber jetzt, Ende September, der Regen noch mal derart aufdreht und das, nachdem erst vor wenigen Tagen eine Springflut große Schäden angerichtet hatte, damit hatte keiner gerechnet.
Die Springflut der vergangenen Woche war wohl eher ein Kindergeburtstag, im Vergleich zu dem, was sich am vergangenen Wochenende abgespielt hat.
Die Dämme voll, die Böden vollgesogen und dann das. Rund 72 Stunden Dauerstarkregen. Das war zu viel und hatte schlimme Folgen überall im Western Cape.
Hier nur eine kurze Liste ….
• ganze Wohngebiete verwandelt in Flussläufe und Stauseen
• Zehntausende Häuser vollgelaufen
• mehrere Menschen ertrunken
• großflächige Stromausfälle
• viele Dorf- und Überlandstraßen überschwemmt und schwer beschädigt Vollsperrung der N2 weil eine Autobahnbrücke bei Botrivier einfach weggeschwemmt wurde; Franschhoek Pass gesperrt; Chapmans Peak gesperrt
• usw. usw.
Im verlinkten Film erhalten Sie einen Eindruck davon, wie dramatisch die Situation für Hunderttausende war.
In Sir Lowry’s Pass, ganz in unserer Nähe, ist „Emily’s Play School“ vollgelaufen. Die hatten wir mit unserem Verein Lebenslinien vor etlichen Jahren mit aufgebaut und seither immer wieder unterstützt. Jetzt sind alle damit beschäftigt, den Dreck wieder rauszuschaffen. Diese Bilder kennen wir ja inzwischen leider aus der ganzen Welt.
In unserem Hauptprojekt „Eagle's Nest“ ist ein Glück alles ok und mit der Suppenküche können wir wenigstens dafür sorgen, dass in der Umgebung alle zu Essen haben. Als das Wasser am Dienstagmittag endlich wieder weg war, konnten wir auch die trocknenden Kinder in Sir Lowry’s Pass mit 1.000 zusätzlichen Muffins versorgen.
Alles wie immer nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber wenigstens fühlt man sich so nicht gar so hilflos.
Auf lebenslinien-ev.de haben wir auf der Startseite auch ein paar aktuelle Bilder und einen Film der Kinder, die in SLP ihre Muffins abholen, für Sie bereitgestellt.
Es wird eine Weile dauern, bis alle Schäden erfasst sind und noch deutlich länger, bis diese wieder behoben sind. Völlig ungelöst bleibt die Frage, wie so was in Zukunft zu verhindern wäre.
Gleiches gilt am anderen Ende für die nächste Trockenperiode, in der das Wasser dann wieder auszugehen droht. Auch die lässt sicher nicht allzu lange auf sich warten. Ca. alle acht Jahre sagt man, nur eben jedes Mal noch ein wenig ausgeprägter. Die Ursache, weshalb alles immer noch extremer wird, ist wohl geklärt und zu unser aller Umgang damit ist inzwischen von viel schlaueren Leuten als uns alles gesagt ….
Ach und ehe wir das vergessen..... Südafrikaner wären keine Südafrikaner, würden sie nicht auch diese Katastrophe wieder irgendwie gemeistert bekommen. Die Resilienz dieser Menschen ist ohne Worte
Unwetterkatastrophe am Kap
Kommentar schreiben