Wann immer wir die Geschichte hören oder erzählen bekommen wir eine Gänsehaut und haben Tränen in den Augen, weil sie fast märchenhaft ist. Vom Flüchtling, zum gefeierten Sommelier und Winzer, eine ergreifende Geschichte, die einem wieder mal klar macht, zu was der menschliche Geist fähig ist!
Eine Schicksalsgeschichte
Im Februar 2009 flohen Joseph Dhafana und seine Frau aus Simbabwe, um in Südafrika ein besseres Leben zu finden. Joseph fand bald einen Job als Gärtner im bekannten Restaurant Bar Bar Black Sheep in Riebeek Kasteel und wurde schnell zum Barmann befördert. Dort probierte er an seinem 29. Geburtstag sein erstes Glas Wein, einen Pieter Cruythoff Methodé Cap Classique.
Joesph erinnert sich, dass er mit seinen Gedanken in den Weinbergen war und darüber nachdachte, wie jemand Trauben in eine so wunderbare Flüssigkeit verwandeln könnte. Dieser Floh im Ohr verfolgte ihn von diesem Tag an. 2013 schrieb sich Joseph an der Cape Wine Academy ein. Schließlich verließ er Riebeek Kasteel, um seiner neu entdeckten Leidenschaft in Kapstadt weiter nachzugehen und erhielt 2014 seine erste Gelegenheit, seinen eigenen Wein bei Antebellum Wines mit Sitz in Meerhof Cellars zu produzieren. 2015 reiste er nach Frankreich, als Teil des Teams Südafrika, bei der Sommelier Weltmeisterschaft.
Sein kometenhafter Aufstieg zu einer der bekanntesten jungen Persönlichkeiten der Weinbranche ist bemerkenswert. Joseph war Chefsommelier von La Colombe, Vorstandsmitglied des Black Cellar Club (BLACC) und Kapitän des Teams Zimbabwe, das 2017 an den World Blind Wine Tasting Championships in Burgund teilgenommen hat.
Der Siegeszug des vierer Kleeblattes
Der Franzose und Sommelier Denis Garret, der Jahre zuvor mit Joseph zusammengearbeitet hat und ihm da schon einen sensationellen Gaumen bestätigt hat wurde der Coach des Teams Simbawe.
Vier Simbabwer – Joseph, Tinashe Nyamudoka, Marlvin Gwese und Pardon Taguzu – die ihre Heimat auf der Suche nach einem besseren Leben verließen und ihr Glück suchten und fanden.
Alle vier haben ihren festen Platz in der südafrikanischen Weinindustrie gefunden und haben eine Ausbildung zum Sommelier gemacht. Sie alle eint ihr gemeinsamer Hintergrund und die Liebe zum Wein.
Die Idee war geboren, warum nicht mit einem Team Simbawe an den World Blind Wine Tasting Championships, teilnehmen. Mit 23 teilnehmenden Ländern ging es in der Meisterschaft, im Wesentlichen darum, nicht nur die Rebsorte, sondern auch den Erzeuger, den Jahrgang, die Region und das Land der Weine zu identifiziere.
Ein Kommentar aus dem später darauffolgenden Dokumentarfilm „Blind Ambition“ war, dass diese Mission ähnlich sei, wie wenn man ein Skiteam aus Ägypten zu den Olympischen Spielen schickt.
Angesichts der Geschichte Simbabwes trotzt es allen Widrigkeiten, dass ihr Team in der Lage gewesen wäre, in einer so ratifizierten und etablierten Tradition anzutreten. „Es war für uns alle eine absolut überwältigende Erfahrung“, erinnert sich Joseph. „Man muss bedenken, dass man gegen Menschen antritt, die 30 Jahre lang mit Wein aufgewachsen sind, während ich als Mitglied einer Pfingstgemeinde aufgewachsen bin, in der Wein als Sünde galt.“
Zwei afrikanische Teams, von 24 Teams weltweit, nahmen 2017 an der Weltmeisterschaft teil, wobei die Mannschaft aus Zim auf Platz 23 landete und die südafrikanische auf Platz 14!
2018 rückten die fantastischen Vier schon auf Platz 14!!! Was für ein Erfolg!
Heute ist Joseph der Begründer und Direktor von Mosi Wines and Spirits. Einer der Weine von Harry Hartman, Harry Hartman Mosi Classic Style Blend, wurde von Joseph kreiert! Probieren Sie selbst!!
Eine Geschichte, auf die Bacchus, der olympische Gott des Weins stolz gewesen wäre!